Seit 2025 setzen wir aktiv die Methode WirkMit! in allen stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ein und beteiligen uns in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) an dem pädagogischen Fachverfahren EVAS 5.0.
WirkMit! ist eine vielseitig einsetzbare Methode zur Sozialpädagogischen Diagnostik, zur Hilfeplanung, Evaluation und Verbesserung von Angeboten und Hilfen für Familien und junge Menschen.
Mithilfe einer Einschätzungsskala kann jedes Familienmitglied subjektiv eine Bewertung seiner Verwirklichungschancen in 16 Lebensbereichen abgeben.
Die Beschreibung einer Lebenssituation anhand von Capabilities geht auf die Arbeit von Amarthy Sen und Martha Nussbaum zurück. Dieser Ansatz stellt die Frage nach einem guten Leben bzw. einer gelingenden Lebensführung ins Zentrum. Als entscheidender Faktor für das Gelingen gelten die Wahlmöglichkeiten, die einem Individuum offenstehen, ein von ihm jeweils als erstrebenswert betrachtetes Leben zu führen. Zu berücksichtigen sind hierbei die individuellen sowie gleichermaßen die gesellschaftlichen Voraussetzungen.
Der Nutzen von WirkMit! auf der Grundlage des Capability-Ansatzes zeigt sich in verschiedenen Stadien und Prozessen eines Hilfeverlaufs, wie z.B. der Auftragsklärung, der partizipativen Hilfeplangestaltung, der Evaluation von Hilfen und der wirkungsorientierten Weiterentwicklung pädagogischer Prozesse und Konzepte.
EVAS 5.0 ist ein pädagogisches Fachverfahren, mit dem Einrichtungen der Erziehungshilfe ihre sozialpädagogische Diagnostik sowie ihre Hilfe- und Erziehungsplanung strukturieren und fachlich weiterentwickeln können. Durch seine multiperspektivische Grundstruktur fördert EVAS 5.0 dabei über den gesamten Hilfeverlauf hinweg die Beteiligung aller hilferelevanten Personen (junger Mensch, Eltern, Bezugspersonen etc.).
Das Verfahren liefert den teilnehmenden Einrichtungen darüber hinaus durch eine methodisch abgesicherte Evaluation auf Einzelfall-, Einrichtungs- und Bundesebene grundlegende Informationen zur eigenen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Es ermöglicht dadurch zum einen eine empirisch fundierte und fachlich qualifizierte Fallsteuerung und unterstützt zum anderen die evidenzbasierte Weiterentwicklung der eigenen pädagogischen Angebote und Leistungen.