Manche Dinge kann man einfach nicht planen. Als die Quartiersmanager vor einiger Zeit ihre Arbeit aufnehmen wollten, wurden sie erst einmal durch die Pandemie ausgebremst. Als das gesellschaftliche Leben wieder Normalität erlangte, war die Welt eine andere. Einerseits wegen Corona-Folgen, andererseits aber auch aufgrund des Ukraine-Krieges. Die Quartiersmanager wurden von jetzt auf gleich äußerst wichtig. So auch Mirko Flora im Amt Bützow-Land.

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So richtig ist seine Zeit eigentlich erst vor gut einem Jahr gestartet, als die Corona-Maßnahmen wieder mehr Geselligkeit zuließen. Das war kurz nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. In Folge der russischen Angriffe verließen viele Menschen ihr Heimatland und kamen unter anderem auch in die Bützower Region.

Ein Sprachcafé wurde ins Leben gerufen

So entstand aus der Not und dem guten Willen heraus das erste große Projekt, an dem Mirko Flora beteiligt war. Gemeinsam mit Gudrun Radziwolek, Monika Finck und noch weiteren Helfern wurde ein Sprachcafé auf die Beine stellte. „Als ehemalige Lehrerin war mir klar, dass wir nur über die Sprache an diese Menschen kommen“, sagt Gudrun Radziwolek. Mirko Flora erinnert sich noch daran, dass anfangs alles recht chaotisch ablief. Aber auch daran, dass eben dieses Chaos alle Beteiligten zusammenschweißte.

Gudrun Radziwolek hat viele Kontakte vermittelt

Schon da entpuppte es sich als wertvoll, dass es jemanden als Bindeglied zwischen allen Beteiligten gab, blickt Gudrun Radziwolek zurück. Und das sind mehr als ein Außenstehender nun denken mag. Denn beispielsweise war auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit im Boot.

Als Mann in der Mitte profitierte Mirko Flora auch davon, dass er mit Gudrun Radziwolek jemanden kennt, die bereits in der Mitte verankert ist und als ehemalige Lehrerin sowie als Stadtvertreterin und als engagierte Bützowerin über weites Netz an Kontakten verfügt. Denn Kontakte sind beim Organisieren das A und O.

So kam Quartiersmanager Flora auch in Kontakt mit dem Seniorenbeirat. Und es kam schnell die Erkenntnis, dass mit dem Abzug der Volkssolidarität aus Bützow ein Loch entstanden ist. Die Idee eines Seniorencafés entstand. Mirko Flora wollte das für fünf Nachmittage testweise anbieten. „Es gab eine überwältigende Reaktion“, sagt er. Das Interesse sei gleichbleibend hoch geblieben. Außer im Dezember. Da waren viele krank oder hatten Angst krank zu werden.

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Neben der Lehre, dass im Dezember Seniorenveranstaltungen wohl nicht so ratsam sind, hat Mirko Flora noch eine andere Erkenntnis gewonnen: Ein Seniorencafé bietet sich nicht für einen Spielenachmittag an. Wenn die Tische mit Kaffee und Kuchen voll sind, bleibt kaum Platz. Außerdem sind weniger Teilnehmer ratsam. Deswegen will der Selower in diesem Jahr separate Spielenachmittage organisieren und dafür in die einzelnen Quartiere gehen.

Mirko Flora will an erfolgreiche Arbeit anknüpfen

Ideen hat Mirko Flora weiterhin zur Genüge, auch für jüngere Menschen. Denn er ist keinesfalls ein Senioren-Beauftragter. Und auch wenn seine Stelle von der Stiftung Deutsches Hilfswerk gefördert wird und der Träger der DRK-Kreisverband Güstrow ist, er ist als Vermittler unabhängig für alle da.

Mehr Informationen:

Seniorencafé

Die Veranstaltungsreihe des Seniorencafés startet an diesem Montag, 6. März, wieder. Es findet von 14 bis 15.30 Uhr in der Begegnungsstätte des DRK-Wohnparks Vor dem Rühner Tor statt. Eine Anmeldung unter 0160 99277396 ist erforderlich. Motto ist der Frauentag. Aber natürlich sind auch Männer eingeladen.

Gudrun Radziwolek ist übrigens auch Vorsitzende des Sozialausschusses. Und in dieser Funktion schaut sie natürlich noch einmal ganz anders auf die Arbeit des Quartiersmanagers. Sie ist überzeugt davon, dass die Menschen ohne den Quartiersmanager nicht wieder in der Form zusammengerückt wären. Und als Quartiersmanager sei Mirko Flora eine optimale Besetzung. „Er ist wirklich sehr engagiert, überblickt die Dinge und ist immer sofort losgelaufen, wenn es etwas gab.“