Drei Jahre lang brachte Quartiersmanager Christian Schwanbeck frischen Wind nach Güstrow-West – jetzt ist Schluss. Wie es für das Soziale Zentrum auch ohne ihn weitergeht.
Wie geht es weiter im Wohngebiet? Nach dem Auslaufen der Quartiersmanagement-Förderung steht auch das Soziale Zentrum Güstrow-West vor offenen Fragen. Drei Jahre lang hatte Christian Schwanbeck als Quartiersmanager – angesiedelt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) – zahlreiche Projekte im Wohngebiet angestoßen und begleitet. Insbesondere die generationsübergreifende Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Kita „Bärenhaus“ und den Senioren im Quartier wurde in dieser Zeit gestärkt.
Aus für Christian Schwanbeck als Quartiersmanager
Die Fördermittel der Fernsehlotterie, die das Quartiersprojekt trugen, wurden jedoch nicht verlängert. Das bedeutet: Ein zentraler Ansprechpartner im Stadtteil fehlt derzeit. Dabei hatten die Aktivitäten unter der Koordination von Schwanbeck spürbare Wirkung entfaltet. „Wir haben Kuchen gebacken, Kleidung für Puppen gestrickt, gebastelt oder Seifenblasen mitgebracht“, erzählen Mitglieder des DRK-Ortsvereins West über ihr Engagement in den vergangenen Jahren.
Auch ohne Förderung: Senioren und Kita machen weiter
Auch ohne Quartiersmanager möchten sie weitermachen: Senioren sollen weiterhin die Kita unterstützen. Ob sie die Kleinen bei einem Gang in den Garten begleiten und ihnen so manches über Pflanzen erzählen, als Vorlesepaten in die Kita kommen oder auch bei Ausflügen dabei sind. Gleichzeitig bringen die Kinder den Älteren Freude, zum Beispiel bei kleinen Auftritten zu Weihnachten oder am Frauentag.
„Es soll ein Geben und Nehmen sein“, sagt Kathrin Lüdecke, Leiterin der Kita „Bärenhaus“. Wichtig sei dabei, alle Beteiligten mitzunehmen und Angebote zu schaffen, von denen alle Bewohner des Wohngebiets profitieren.
Die Räumlichkeiten des Sozialen Zentrums sollen deshalb auch künftig von den Senioren genutzt werden. „Gemeinschaft ist in unserem Alter wichtig“, sagt Karin Schmidt, die über den gemeinsamen Sport viele Kontakte geknüpft hat. Das wöchentliche Sportangebot dienstags ab 9 Uhr legt aktuell eine Sommerpause ein, startet aber im September wieder. Auch der monatliche Seniorennachmittag – jeweils am ersten Donnerstag im Monat ab 14.30 Uhr – soll fortgeführt werden.
Ungewisse Zukunft des Stadtteilfests und der Bürgerforen
Unklar ist bislang, ob Bürgerforen wie in den vergangenen drei Jahren ebenfalls wieder stattfinden können. Sie behandelten regelmäßig aktuelle Themen und fanden in den Räumen des Zentrums statt. Auch das Stadtteilfest „West-Fest“, das in diesem Jahr zum dritten Mal ausgerichtet wurde, steht vor einer ungewissen Zukunft. Kathrin Lüdecke zeigt sich jedoch optimistisch: „Vielleicht finden wir auch dafür eine Lösung.“