„Es gab nie Routine“
Peter Struve ist seit 40 Jahren beim DRK in Güstrow tätig / Angefangen hatte er beim Rettungsdienst

Güstrow Die Überraschung stand Peter Struve, Vorstandsvorsitzender im Kreisverband Güstrow des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), ins Gesicht geschrieben: Mitarbeiter hatten im kleinen Kreis sein 40-jähriges Jubiläum beim DRK gefeiert. Im Januar 1981 wurde der damals 24-Jährige beim Rettungsdienst angestellt. Grüße der vielfältigen Einrichtungen des Kreisverbandes gab es per Video.
Peter Struve sieht es als Geschenk, so lange in einem Unternehmen tätig zu sein. „Ich bin dankbar, dass ich dies so tun durfte und dass ich das Glück hatte, mit vielen engagierten Mitarbeitern zu arbeiten“, betont er. Nie hätten sie sich auf dem Erreichten ausgeruht, sondern immer mit ihm Neues aufgebaut. 1981 sei das DRK vor allem im Ehrenamt breit aufgestellt gewesen. Lediglich im Rettungsdienst, Bahnhofsdienst und dem Ausbildungsbereich seien Mitarbeiter angestellt worden. „Allein im damaligen Kreis Güstrow gehörten damals aber 4000 Mitglieder sowie 3000 Freunde zum DRK“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende.
Bereits 1983 wurde Peter Struve, der neben seinem medizinischen Fachschulabschluss auch ausgebildeter Berufskraftfahrer war, als amtierender Kreissekretär eingesetzt. Mit dem Abschluss des Fernstudiums in Ökonomie in der Tasche, wurde er im Juni 1990 – als das Unternehmen neu strukturiert zum eingetragenen Verein überging – schließlich Geschäftsführer.
„Rolf Gölnitz, damals Leiter des Krankentransports, hat mich in dieser Zeit sehr geprägt“,so der 64-Jährige. Dazu gab es Hilfe vom DRK aus Rotenburg/Wümme bei den ersten Bilanzen und Kostenrechnungen: „Der Geschäftsführer Ernst Fröhlich hatte sich damals sehr engagiert und uns uneigennützig geholfen.“
Nach und nach hat sich in den Jahren ein immer weitergehendes Feld an Arbeiten für den Kreisverband aufgetan. Durch die Kreisgebietsreformen reicht der Kreisverband Güstrow jetzt bis Teterow, Gnoien und Bützow. „Es gab nie Routine, sondern immer war Bewegung und Leben drin“, so der Vorstandsvorsitzende. Kindergärten wurden von der Stadt übernommen, die ambulante Pflege aufgebaut und vieles mehr. „Da mussten wir uns reinknien und die Herausforderungen meistern“, fügt er an.
750 Mitarbeiter gehören heute zum DRK Kreisverband, dazu kommt noch der Rettungsdienst, der als eigener Bereich läuft. „Es ist eine große Leistung, wenn auch zukünftig das jetzige Niveau gehalten werden kann“, betont Struve. Das DRK habe zwar auch im Corona-Jahr seine Aufgaben erfüllen können, jedoch lange nicht alles erreicht, was geplant gewesen sei. Unter anderem entstand beim DRK ein mobiles Abstrich-Team sowie jetzt ein mobiles Impf-Team.
Vor allem mit der IT-Ausstattung sowie der digitalen Vernetzung seien sie im vergangenen Jahr gut weitergekommen und wollen dies weiter ausbauen. Außerdem sind einige Bauprojekte in Planung beziehungsweise wurden bereits begonnen. Unter anderem soll in Laage eine Kita errichtet werden und im Güstrower Tolstoiweg soll in einem Projekt älteren Menschen eine ganz neue Wohnform ermöglicht werden. Peter Struve sagt dazu: „Damit möchten wir unser Angebot vervollkommnen, damit Menschen, die Unterstützung brauchen, in jedem Lebensalter selbstbestimmt leben können.“
Sieglinde Seidel